Gesund essen, aber wie?
Ein alternativer Denkansatz
Dieser Artikel schlummert schon eine Weile in meinem Archiv. Geschrieben habe ich den für ein Projekt eines Freundes, aber nie veröffentlicht. Das hol ich hiermit nach, viel Freude beim lesen.
Was ist eigentlich optimale Ernährung für den Menschen?
Eine einfach scheinende Frage, aber betrachtet man die Fülle an verschiedenen Ernährungsplänen, Diäten, Trennkost, Makrobiotik, Eiweißdiät, Veganismus und so weiter, und den mitunter religiös anmutenden Umgang damit, dann wird schnell klar das zunächst erst einmal ein paar Grundfragen geklärt werden müssen bevor man damit anfängt sich über optimale Ernährung tiefer gehende Gedanken zu machen.
Und weil der Mensch ja ein Teil der Natur ist (viele vergessen das ja gerne), hat sich Ernährungscoach Loren Lockman einmal Gedanken darüber gemacht, welche Voraussetzungen denn nun nötig sind, damit etwas als Nahrung für eine Spezies tauglich ist. Die folgenden Kriterien beziehen sich also auf alle Spezies, und können deshalb als allgemeingültig betrachtet werden, wenn man so will. Es wirft aber möglicherweise so ziemlich jede althergebrachte Meinung über gesundes Essen über Bord.
Gesund
essen nach dem Vorbild der Natur
Jede
Spezies erkennt instinktiv, welche Nahrung für sie geeignet ist,
etwa an Geruch und Geschmack. Das sind Sinne auf die sich der Mensch
nicht mehr unbedingt verlassen kann, ist er doch in der heutigen Zeit
sehr weit von seinen natürlichen Wurzeln entfernt (worden).
Biologisch gesehen sind wir jedenfalls noch genau dieselben, die wir
zu Zeiten von Jägern und Sammlern waren, was bedeutet, das Regeln an
die sich Tiere instinktiv halten auch für den Menschen noch gültig
sind, aller Zivilisation zum Trotz.
Folgend
nun die Regeln, die Loren Lockman vom Tanglewood Wellness Center
aufgestellt hat, die immer für alle Lebewesen gelten, keines ist
dort ausgenommen, auch der Mensch nicht.
Um
Nahrung für eine Spezies zu sein, muss diese Substanz einen
relevanten Gehalt an wertvollen Nährstoffen enthalten
Nach
dieser Definition, sind viele Dinge in unseren Supermärkten zwar
essbar, aber keine Nahrung. Enthalten doch viele Dinge kaum mehr als
leere Kalorien und gesundheitsschädigende Zusätze. Ist die Speise dagegen möglichst
naturbelassen und unverarbeitet, erfüllt sie dieses Kriterium. Auch Dinge mit zugesetzten Vitaminen und Mineralstoffen fallen grundsätzlich in diese Kategorie, allerdings eingeschränkt, wegen der schlechteren Bioverfügbarkeit synthetischer Vitamine und Mineralstoffe.
Um
Nahrung für eine Spezies zu sein, muss diese Substanz vollständig
ungiftig für die Spezies sein
Klingt
erstmal logisch, jedoch sind viele Substanzen die der Mensch zu sich
nimmt nicht ungiftig. Beispiel seien hier nur unsere Küchen- und
Medizinkräuter genannt, die wir nur in begrenzten Mengen konsumieren
sollten, da sie ansonsten toxisch wirken. Auch Lebensmittelzusätze wie Konservierungsstoffe, Feuchthaltemittel oder Emulgatoren sind meistens nicht völlig ungiftig und es ist Vorsicht geboten bei der "Dosierung".
Um
Nahrung für eine Spezies zu sein, muss diese Substanz für sich
alleine eine Mahlzeit darstellen können
Es
mutet seltsam an zunächst, aber bedenkt man das die meisten Spezies
immer nur eine Sache zu einer Zeit essen, wird es schnell klar.
Kinder bestehen mitunter noch darauf, Dinge getrennt zu essen. Früchte stellen meistens schon eine Mahlzeit für sich da, genauso viele Gemüse.
Um
Nahrung für eine Spezies zu sein, muss diese Substanz in ihrem
unverarbeiteten, natürlichen Zustand gut verdaulich sein, und ihre
Nährstoffe verfügbar machen
Dazu
bedarf es wohl keiner Erläuterung, an diesem Punkt fällt alles
irgendwie verarbeitete und/oder gekochte raus.
Um
Nahrung für eine Spezies zu sein, muss diese Substanz in ihrem
natürlichen, rohen Zustand essbar sein
Auch
hier ist eine Erklärung wohl überflüssig, einfach ernten und
verspeisen ist das Motto.
Um
Nahrung für eine Spezies zu sein, muss diese Substanz attraktiv für
alle Sinne dieser Spezies sein
Schwer
vorzustellen, aber eine Graswiese ist wohl das Paradies für eine
Kuh, es gibt für sie wohl nichts leckereres. Ähnlich verhält es
sich mit dem Menschen, sofern er noch Kontakt zu seiner Natur hat,
ein Paradies sähe für uns wohl aus wie ein Garten voller Obst und
Gemüse in voller Reife.
Zusammenfassung:
Zuerst
muss gesagt werden, das Milch und Fleisch von diesen Kriterien nicht
komplett ausgeschlossen sind und deshalb denkbare Nahrungsmittel für
den Menschen abgeben, muss man doch zu dem Schluss kommen, das
aufgrund seiner biologischen Veranlagung der Mensch ein Fruchtesser
ist. Früchte und Gemüse, möglichst unverarbeitet und roh sind
demnach die besten Nahrungsmittel für Menschen, bieten sie doch eine
ideale Kombination aus Nährstoffgehalt, Verwertbarkeit und
Kaloriengehalt. Dem bietet die Wissenschaft auch mit neuen
Erkenntnissen Halt, haben sie doch herausgefunden das der Mensch über
die meiste Zeit seiner Evolution schlicht nicht die Mittel hatte
Fleisch zu jagen, oder überhaupt zu kochen. Folgt man der These das
der Mensch in einem tropischen Klima seinen Anfang nahm, dann bietet
das Früchte essen tatsächlich die ökonomischste Art der Ernährung.
Freilich bot das Kochen in den Anfängen der Zivilisation einen
großen Vorteil in Bezug auf Haltbarkeit und Hygiene, welcher
allerdings heutzutage durch die Fortschritte in anderen Bereichen wohl eher
wieder gegen null tendieren dürfte. Liebgewonnene Gewohnheiten gibt
man nun aber auch nicht gerne auf. Trotzdem empfiehlt der Autor
zumindest mal einen Probeblick auf vegane Rohkost, zum Schaden kann
es jedenfalls nicht sein.
Soweit der Artikel, ich finde ihn immer noch gut und hilfreich, zumal mir heute eine Papaya wieder beigebracht hat, wie wichtig es ist achtsam zu sein in allem was man tut, besonders im Umgang mit Messern. Nun, man sagt einer Papaya auch nach, das sie Stoffe enthält die die Wundheilung beschleunigen, also ist es wohl halb so schlimm. Vielleicht wollte ich ja unterbewusst genau so ein Experiment mal machen. Mit Absicht hätt ich mir jedenfalls nicht in den Finger gesäbelt, soviel steht fest. Also: Vorsicht mit Messern, ansonsten guten Appetit.