Sonntag, 6. März 2016

Wirklicher Wandel beginnt bei dir selbst

Wirklicher Wandel beginnt bei dir selbst 

Ja ich weiss. Kennen wa schon, haben wir schon zur Genüge durchgekaut, gibt gefühlte 10 Milliarden Artikel zu dem Thema. Das mag sein, aber ich hab noch keinen dazu verfasst. Und einen Artikel zu verfassen, heisst auch sich mit dem ganzen Thema intensiv auseinanderzusetzen, sehr viel intensiver, als wenn man es bloss liest. Ich nehme mir also die Freiheit, und tue meinen Senf auch noch dazu. Von nüscht kommt ja nüscht, hab ich bei Mama gelernt. Also, worum geht es eigentlich?



Mir sind ein paar Dinge aufgefallen in all meinen Jahren politischer, musikalischer und spiritueller Arbeit, sehr grundlegende Dinge. Es war nun lange Jahre, eigentlich den Großteil meines bisherigen gegenwärtigen Lebens, so, das wenn immer etwas schief gelaufen ist, habe ich die Schuld dafür überall gesucht. Und schon ging es los, da wurde über den (oder die) geschimpft und gewettert, da wurden Racheglüste befriedigt, da sind Freundschaften und Partnerschaften an Kleinigkeiten zerbrochen. An dieser Stelle sei allen gesagt, denen ich jemals gesagt habe: "Das kann ich dir nie verzeihen" ... aus heutiger Sicht war das gelogen, ich habe mich selbst belogen.

  Deswegen sei euch allen alles vergeben was jemals passiert ist. Offiziell und öffentlich.

Später kam eine andere politische Sicht auf die Dinge dazu, ich habe erkennen müssen, wie verlogen und scheinheilig und gleichzeitg hinterhältig und perfide dieser Machtapparat aus Medien, Politik, Wirtschaft und Geheimlogen doch vorgeht. Ich hatte eine neue Projektionsfläche gefunden für alles was persönlich und auch allgemein schief läuft, die Welt war wieder in Ordnung für mich. Ich, das Unschuldige Ding in einer grausamen Welt.

 Just zu dieser Zeit lief auch meine musikalische Karriere richtig rund, ich machte den Sprung von einem Soundcloud-Freak über ein Internetphänomen dazu das ich Label und Bookings bekam, letzteres schon wieder schleppend und gegen viel Widerstand, ich verstand den Grund nicht und projezierte (natürlich) wieder alles auf das Umfeld und die Kollegen sowie (natürlich) die Illuminaten. Schliesslich konnten sie ja es schlecht zulassen, das ein politisch aktiver und kritischer Mensch auch nur irgendein Fitzelchen Erfolg bekommt, das wäre ja gefährlich, so dachte ich.


Gleichzeitig wuchs in mir der Zweifel, ob wirklich nur die "anderen" Schuld sind an den Dingen die so kamen. Ich begann mich mit mir selbst auseinander zu setzen, genauer hinzuschauen. Ich tat Dinge die nötig waren, wechselte das Umfeld, zwar immer noch aus dem Gedanken heraus, dass wenn erstmal das Umfeld stimmt, dann passt auch meine Einstellung dazu, allerdings schonmal mit der Bereitschaft nicht mehr nur zu klagen, sondern auch zu handeln. So weit, so reich an neuen Stolpersteinen.

Denn auch das neue Umfeld, verschaffte mir nicht den erhofften Entwicklungssprung. In der Tat aber einen gänzlich anderen. Ich kam mit Spiritualität in Kontakt, mit den Auswirkungen des eigenen Unterbewussten auf das eigene Leben, sowie mit der Erkenntnis das es nötig ist sich dessen bewusst zu werden. Und so begann ich zu lernen, wie ich meine eigenes Selbst schaue, wie meine äusseren Probleme und Schwierigkeiten im Grunde in mir selbst angelegt sind.

Und dieser Blick hat mich anfangs so grundlegend und tief erschreckt, das ich wieder davor zurückgescheut bin, wieder in die Projektionen geflüchtet bin. Das allerdings währte dieses Mal nur kurz, das Leben holte mich energisch zurück an den Punkt wo mir keine Wahl blieb, als in mir selbst zu schauen. In dieser kurzen Phase der Projektionen habe ich meine musikalische Karriere quasi beendet, die Zusammenarbeit mit dem Label ohne weitere Erklärungen gekündigt, keine Musik mehr selbst gemacht, und so ziemlich alles verloren was ich einmal für gut und richtig gehalten habe. Meine Technik habe ich (beinahe) mutwillig zerstört, nur der Robustheit selbiger ist es überhaupt zu verdanken, das es nicht so gekommen ist. Und ich habe es ernsthaft versucht in meiner blinden Wut, seid euch dessen sicher.

Im Nachhinein bin ich dankbar dafür, es nicht geschafft zu haben, man kann es auch als Zeichen deuten, als Hinweis. Allerdings waren entscheidende Komponenten dann doch zerstört, und ich konnte vorerst tatsächlich keine Musik machen.



Ich war an den Punkt gelangt, an dem mir nichts anderes übrig blieb als in meine eigenen Abgründe zu blicken. Ich nahm mir eine kleine Wohnung, hatte so gut wie keine Möbel, kein Internet, keine Musik aber auch: keine Ablenkungen mehr. Ich war gezwungen zu reflektieren, und ich war, endlich, auch bereit dazu.

 Und so schaute ich in den Abgrund aus Schmerz, Trauer, Wut und Hoffnungslosigkeit den ich mir selbst auferlegt hatte. Über zwei Monate war ich quasi mit nichts anderem beschäftigt. Zwei der wohl schmerzhaftesten und doch sinnvollsten Monate meines ganzen Lebens. Denn hinter diesem Vorhang aus Schmerz schälte sich langsam ein Licht hervor, eine Erkenntnis: ich habe das alles mir selbst zu verdanken.

 Dieser Gedanke hat mich anfangs noch erschreckt, aber im Laufe der Zeit hat er sich gewandelt in etwas ermutigendes. Denn: wenn ich diese ganzen Schwierigkeiten mir selbst zu verdanken habe, dann sind auch die immer wieder auftauchenden Momente des Glücks mein Werk. Und so begann ich, mein Leben nach und nach wieder zu ordnen. Gestärkt mit einerseits einem immensen Selbstvertrauen, andererseits mit einer ebenso immensen Geduld ausgestattet. Denn eines ist mir klar geworden: das alles war nur der erste Schritt und ich habe gerade erst begonnen den Weg zur eigenen Meisterschaft zu gehen.

Ich gehe ihn immer noch, inzwischen sind wieder fast zwei Jahre vergangen seit dem, und es kommen immer wieder Dinge aus meinem Unterbewussten hoch, die ich zu lange verdrängt habe. Nun schaue ich aber bewusst hin, nehme es bewusst wahr, und brauche demzufolge nicht mehr dieses Maß an Drama um mich überhaupt zum hinschauen zu bewegen. Und es ist tatsächlich so, das mehr und mehr Drama aus meinem Leben verschwindet und etwas neuem und wunderbaren Platz schafft. Etwas das ich gerade beginne zu erfassen, aber darauf gehe ich noch einmal gesondert ein. Nicht jetzt und hier.



Warum erzähle ich euch all das? Nun, einerseits tut es gut das alles noch einmal zu reflektieren und daraus neue Kraft zu schöpfen. Andererseits trägt es auch eine sehr persönliche Botschaft in sich: Was immer sich in deinem Leben offenbart, ist Grunde genommen dein eigenes Werk. Und bei 90% der Menschen ist das Unterbewusstsein am Werk dabei. Dieses Unterbewusstsein ist zu einem großen Teil einfach ankonditioniertes und/oder abgeschautes Verhalten, welches irgendwann zu einem Automatismus geworden ist. Es machen ja alle so, also kann es nicht verkehrt sein.

 Und so ist wahrscheinlich das Leben eines jeden einzelnen von euch gekennzeichnet von ständigen Dramen, die alle irgendwo ähnlich zu sein scheinen, wie in einer Endlosschleife. Leute und Situationen kommen und gehen, aber im Grunde sind die Dramen dasselbe. Das gilt auch in größerem Maßstab mit dem Weltgeschehen (Geschichte wiederholt sich und so, gelle). Es kann auch gar nicht anders laufen, denn die zugrundeliegenden Muster werden allzu gern verdrängt, die eigene Verantwortung beiseite geschoben, auf andere projeziert und über die Schlechtigkeit der Welt geschimpft.



 Und ja, es stimmt, die Welt ist ein grausamer Ort, es gibt Hunger, Kriege, Unterdrückung und all das. Die Welt ist aber auch ein Spiegel dafür, wie es in einem jeden selbst aussieht. Denn: wer die Verantwortung immer nur auf andere schiebt, die Ursache für sein eigenes Leid auf andere projeziert ... ja, der wird auch genau das tun früher oder später: er wird sein Leid auf andere projezieren, damit sie genau so leiden wie er. Nur so findet er (vorläufige) Genugtuung und (scheinbare) Befriedigung. Es ist das eigene innere Leid, welches aus Verdrängung entsteht, welches sich in so grausamer Weise überall in der Welt wiederfindet.

Und verdrängt wird auf so vielfältige Weise, das es kaum zu fassen ist: zügelloser Konsum, "sich wegballern" am Wochenende um den Schmerz vom verhassten Job in der Woche zu vergessen, Leid wird schöngeredet nur weil es (scheinbar) schlimmeres Leid gibt irgendwo (dabei: jeder dem Leid zustösst, empfindet es als größtmögliches Leid, unabhängig davon was genau es ist!!!), es werden billige Vergügungen aller Art gesucht, Misstände werden ignoriert, Verantwortung abgegeben, es wird über Menschen gerichtet, geklagt und gejammert, im sog. "New Age" wird nur Licht und Liebe gepredigt.

Nur eines passiert dabei wenig: es wird die eigene Verantwortung anerkannt, die eigene Fähigkeit das alles zu beenden wenn man an die Wurzel, die grundlegende Ursache, schaut. Denn dieser Blick ist schmerzhaft und erschreckend zuerst, und wenn es etwas gibt was diese Gesellschaft (deren Teil wir alle sind) perfektioniert hat dann ist es das krampfhafte Vermeiden von Schmerz, das Betäuben und Verdrängen desselben. Dieser Blick erfordert Mut und Entschlossenheit, es ist der Blick in die eigenen Abgründe. Und ja, es ist schrecklich zu sehen ... sicher. Ich finde aber auch, das es bitter nötig ist. Und es wird sich als die beste Entscheidung eures Lebens herausstellen, soviel ist sicher.



Denn der Lohn für diesen Mut ist kaum in Worte zu fassen, so grundlegend und umfassend kommt er daher. Ich kann daher nicht genau beschreiben, was nun im einzelnen dann passiert. Es ist aber in jedem Fall ein wunderbares Gefühl, ein riesiges Plus an Lebensqualität und Lebenswillen und doch so grundlegend anders als das, was die heutige Gesellschaft darunter versteht. Und dort, ganz tief versteckt schlummert auch der Schlüssel für einen grundlegenden Wandel all der Schlechtigkeiten die in dieser Welt passieren.

Denn du allein trägst die Verantwortung, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, und zwar für deinen eigenen Teil dieser Welt. Dein eigenes verdrängtes Talent und deine Einzigartigkeit sind es die entdeckt werden wollen, unter all den Schichten aus unbewusstem Schmerz und Mauern die du dagegen errichtet hast. Reiß sie ein, schaue den Schmerz an, schau was er dir sagen möchte und überwinde ihn da durch. Es kommt dir zugute und allen Menschen um dich herum, und zwar umfassend, subtil und unwiderstehlich. Du wirst es dir danken, und alle deine Mitmenschen ebenso. Dein eigener Beitrag die Welt zu verbessern fängt in dir an.

Ich danke für deine Aufmerksamkeit und Geduld, diesen doch sehr persönlichen Beitrag bis zum Ende gelesen zu haben.


Nun geht hinaus als Herr und Meister über euer eigenes Schicksal!

In tiefer Liebe und Dankbarkeit

Matthias

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